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Moritz Sorg

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Historisches Seminar
Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas
79085 Freiburg im Breisgau

Besucheradresse:
Belfortstraße 20, Rückgebäude, R. 02007

Tel. +49 / (0)761 / 203 98743
Email: moritz.sorg@geschichte.uni-freiburg.de

Sprechstunde

In der vorlesungsfreien Zeit findet die Sprechstunde zu folgenden Zeiten statt:
  • 13. Februar 13-14 Uhr
  • 5. März 11-12 Uhr
  • 19. März 11-12 Uhr
(Bitte reservieren Sie online einen Termin)

Wissenschaftlicher Werdegang

seit 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Jörn Leonhard
2020 Doctorant en visite an der École des hautes études en sciences sociales, Paris
2019 - 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen der DFG-Projektstelle „Fremdheit und monarchische Herrschaft“ an der Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Jörn Leonhard
2018 - 2023 Doktorand an der Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Jörn Leonhard
2016 - 2017 Studium der Europäischen Geschichte der Neuzeit an der University of Cambridge, Abschluss: MPhil
2015 - 2016 Wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Jörn Leonhard
2014 - 2015 Studium der Geschichte am Trinity College Dublin
2013 - 2016 Wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur für Neuere und Osteuropäische Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Dietmar Neutatz
2012 - 2016 Studium der Geschichte und der Betriebswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abschluss: B.A.

Stipendien

2018-2020 Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes
2016-2017 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes
2014-2015 Erasmusstipendium, Dublin

Forschungsinteressen

  • Geschichte des Nationalismus und der Fremdheit 19. und 20. Jahrhundert
  • Geschichte der Monarchie 19. Und 20. Jahrhundert
  • Vergleichende und transnationale europäische Geschichte mit den Schwerpunkten Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Schweiz und Rumänien
  • Medien- und Demokratiegeschichte 20. Jahrhundert
  • Geschichte der deutschen Wiedervereinigung und der europäischen Nachwendezeit
  • Globalisierungs- und Infrastrukturgeschichte 20. Jahrhundert

Forschungsprojekte

Fremdheit und monarchische Herrschaft: Die transnationale Monarchie im Zeitalter des Nationalismus 1815-1927 (laufendes Promotionsprojekt)

Das Promotionsprojekt analysiert das Phänomen fremdstämmiger Monarchinnen und Monarchen im 19. Jahrhundert, dem Ersten Weltkrieg und der Zwischenkriegszeit. Die europäisch vergleichende Analyse mit besonderem Fokus auf Rumänien und Belgien untersucht die Auswirkungen des wachsende Nationalismus auf die Identität, Legitimität und internationale Wahrnehmung fremdnationaler Königinnen und Könige.
Trotz der zunehmenden Bedeutung nationaler Ideen im 19. Jahrhundert und der damit verbundenen Ablehnung jeglicher Form von Fremdherrschaft, war die europäische Staatenordnung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts von der Neugründung national legitimierter Staaten unter fremdstämmigen Herrschern mitgeprägt. Der paradox erscheinende Import „fremder“, also im Ausland geborener und aufgewachsener Prinzen, als Herrscher junger Nationalstaaten entwickelte sich in der Zeit zwischen dem Ende des Wiener Kongress 1815 und den Pariser Friedensverträgen von 1918/19 zum dominanten Modell sezessionistischer Staatsgründungen. Zusätzlich blieb die traditionelle, transnationale Heiratspraxis des europäischen Hochadels von dem Nationalisierungsprozess der Monarchie unberührt. In einem ersten Teil arbeitet das Projekt die internationalen Hintergründe und die nationale Legitimation dieser Beispiele monarchischer Fremdheit heraus und klärt deren Verhältnis zum zeitgenössischen Nationalismus.
In einem zweiten Teil fokussiert sich das Projekt auf Ersten Weltkrieg als Krisenmoment der transnationalen Monarchie. Angesichts der Verbreitung aggressiver Kriegsnationalismen mussten sich fremdstämmige Königinnen und Könige unweigerlich zur Frage von nationaler Zugehörigkeit und Loyalität positionieren. Mit ihrem multiperspektivisch-vergleichenden Zugang erschließt die Arbeit dabei die Auswirkungen der fremden Herkunft von Monarchinnen und Monarchen auf nationale und internationale Debatten während des Ersten Weltkriegs sowie die Effekte der Kriegsentwicklungen auf das politische Konzept der Fremdmonarchie und Rolle des Konzepts in der europäischen Neuordnung 1918/1919. Hierzu werden die Wahrnehmung belgischer und rumänischer Eliten, die Ansichten der politischen Führungen der am Krieg beteiligten Großmächte sowie der Umgang der Monarchinnen und Monarchen selbst mit ihrer im Krieg problematischen Fremdheit herausgearbeitet.
In einem letzten Teil werden die langfristigen Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die transnationalen europäischen Monarchien und das Phänomen monarchischer Fremdheit in den Mittelpunkt gestellt. Dabei werden Rekonstruktionsprozesse transnationaler Netzwerke genauso wie die Weiterentwicklung nationaler Legitimationsstrategien gleichermaßen ins Auge gefasst.
Das Projekt erforscht dadurch Aushandlungsprozesse von Nationalität und Legitimität im 19. und 20. Jahrhundert und trägt zu einem besseren Verständnis der Rolle der Monarchie im Zeitalter des Nationalismus bei.

Sprechstunde

Publikationen

  • „Royal Families at War: Transnational Monarchy and the First World War, in: Cindy McCreery, Robert Aldrich und Falko Schnicke (hrsg.), Global Royal Families (in Vorbereitung)
  • „Remnants of an Old Order? The Romanian Monarchy between Nationalisation and Transnationality after the First World War, in Revue des Études Sud-Est Européennes, LX, 1-4 (2022), S. 267-289.
  • „Reformfähige Monarchie – Verpasste Republik? Rumänien zwischen Niederlage und Sieg im Ersten Weltkrieg“, in: Bernd Braun (hrsg.), Es lebe die Republik? Der Erste Weltkrieg und das Ende der Monarchien in Deutschland und Europa, Göttingen 2021, S. 207-232.
  • „Of Traitors and Saints: Foreign Consorts between Accusations and Propaganda in the First World War“, in: The Court Historian Journal 24, 1 (2019), S. 1-16.
  • „From equilibrium to predominance. Foreign princes and Great Power politics in the nineteenth century“, in: Journal of Modern European History 16, 1 (2018), S. 81-104.
  • „Sowjetisch in der Form, Usbekisch im Inhalt. Die Musealisierung der sowjetischen Vergangenheit in usbekischen Museen“, zsm. mit Henning Lautenschläger und Max Trecker, in: Osteuropa 6 (2016) S. 237-252.

Rezensionen

  • “Jan De Volder, Cardinal Mercier in the First World War. Belgium, Germany and the Catholic Church”, in: Historische Zeitschrift, 310 (2020).
  • “David Hamlin, Germany's Empire in the East. Germans and Romania in an Era of Globalization and Total War”, in: Historische Zeitschrift, 209 (2019).
  • „Torsten Riotte, Der Monarch im Exil. Eine andere Geschichte von Staatswerdung und Legitimismus im 19. Jahrhundert“, in: Francia-Recensio, 4 (2018).
  • „Sebastian Bischoff, Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918“, in: Journal of Belgian History, 48, 1/2 (2018).