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Élise Mazurié

Doktorandin

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Graduiertenkolleg 2571
Milchstraße 3
79098 Freiburg im Breisgau

Email: elise.mazurie@grk2571.uni-freiburg.de


Akademischer Werdegang

Seit November 2021 Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 2571 „Empires. Dynamic Transformation Temporality and Postimperial Orders” und am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Co-tutelle mit der EHESS unter der Betreuung von Prof. Jörn Leonhard
09/2020 – 10/2021 Vorbereitungsjahr auf die Doktorarbeit an der EHESS Paris unter der Betreeung von Prof. Alessandro Stanziani
11/2019 – 09/2020 Zweites Masterjahr an der EHESS unter der Betreeung von Prof. Nancy Green
10/2018 – 10/2019 Erstes Masterjahr an der Karl-Ruprechts-Universität Heidelberg unter der Betreeung von Prof. Edgar Wolfrum
09/2017 – 06/2018 Auslandsjahr am Trinity College Dublin im Department for European Studies
08/2015 – 05/2017 Bachelorstudium in Sozialwissenschaften an Sciences Po Paris, deutsch-französischer europäischer Campus in Nancy

Stipendien

2018-2019 DAAD Stipendium für Studierende aller akademischer Fächer
2018-2019 DFH Mobilitätsstipendium der Deutsch-Französischen Hochschule

Promotionsprojekt

Deutschland besetzen, Frankreich repräsentieren? Algerische, tunesische und marokkanische Soldaten in der französischen Armee in der FBZ

Dieses Forschungsprojekt befasst sich mit den algerischen, marokkanischen und tunesischen Soldaten, welche in der französischen Besatzungsarmee in Deutschland zwischen 1945 und 1955 präsent waren. Basierend auf administrativen, militärischen und privaten Quellen aus Frankreich, Deutschland, und den Herkunftsländern der Soldaten soll versucht werden, ihre Erfahrungen während dieser Besatzungszeit in Deutschland nachzuvollziehen und sie in den zeitgenössischen geschichtlichen Kontext einzugliedern, insbesondere im Zusammenhang des Kalten Krieges und der Entkolonialisierungen. Die Interaktionen dieser kolonisierten Soldaten innerhalb der Armee mit Metropol- und Kolonialsiedlersoldaten sowie Kolonialsiedlern, welche in denselben Garnisonen stationiert waren, aber auch mit der deutschen Zivilbevölkerung, sowie die gegenseitigen Wahrnehmungen zwischen diesen verschiedenen Gruppen sollen insbesondere untersucht werden. Es wird versucht, der Frage des Einflusses der Stationierung auf diese Soldaten als Repräsentanten Frankreichs im besetzten Deutschland auf ihre Identität, nicht zu letzte ihre politische Identität, sowie auf ihren Bezug zur Bürgerschaft und zu den damit verbundenen Praktiken nachzugehen. In dieser Hinsicht soll ebenfalls analysiert werden, wie die Transposition der Beziehung zwischen Metropole und Kolonie in einem besetzten Drittland möglicherweise zu Hierarchieumkehrungen in der Dreieckbeziehung zwischen kolonisierten Soldaten, französischen Armeeangehörigen und deutscher Bevölkerung führen konnte, und welche die Konsequenzen davon auf jede Gruppe waren. Durch die Untersuchung der Reaktionen der deutschen Bevölkerung auf diese Soldaten und der Interaktionen sollen so auch die Beziehungen mit der eigenen Kolonialgeschichte sowie mit der Geschichte des Nationalsozialismus, analysiert werden. Vergleiche können diesbezüglich u.a. mit dem Präzedenzfall der Rheinlandbesatzung nach dem 1. Weltkrieg angestellt werden.

Mitgliedschaften

  • GROC (Groupe de Recherches sur les Ordres Coloniaux) seit 2022
  • CIERA ((Centre Interdisciplinaire de Recherches sur l’Allemagne) seit 2020
  • OSRN (Occupation Studies Research Network) seit 2021

Vorträge

  • “Reutlingen [had] on the whole nothing to complain about” Expectations, Perceptions, and Memories surrounding the Presence of French Soldiers of Colonial Origin in local Garrisons in southwestern Germany (1945–1960’s) Workshop « Besetzter Alltag : Neue Perspektiven auf die westalliierte Besatzungen (1945-1955) », EHESS, Paris (19.-20.01.2023)
  • « Ricochets de la mémoire. Analyse croisée de la participation de soldats colonisés aux occupations alliées de l'Allemagne après la Première et la Seconde Guerres mondiales. Étude de cas : Le dossier de demande de réparation envoyé par Mohammed Ben Omar aux autorités allemandes (1958-1961), déserteur marocain de l’armée française, dossier 481 30 451 GLA Karlsruhe », Journée doctorale du CRH EHESS, Paris (08.06.2022)
  • « Sortir de la guerre, entrer en occupation. Soldats colonisés de l’armée française dans une garnison de Forêt Noire : interactions, perceptions, mémoires » Séminaire « Mondes militaires et Seconde Guerre Mondiale » CHSP in Sciences Po Paris/ Service Historique de la Défense in Vincennes (12.05.2022)
  • “A universal feminism? The Swiss delegation at a French feminist Congress in Colonial Algeria, Constantine 1932”, Workshop Re-examining Empires from the Margins: Towards a New Imperial History of Europe, Ludwig-Maximilians-Universität München (22.10.2021)
  • “’[A] Vision of Africa on the Rhine’? State Visits by Monarchs of the French Protectorates and the Reaffirming of the Empire in the premises of the Occupation of Germany as a capitalization on symbolic and memorial diplomacy”, Workshop “Getting it Published”, French Colonial History Society (28.05.2021)
  • “’Insolent to our [European] ears’: Moroccan tirailleurs' military band in post-Nazi Germany between French imperialist exhibitionism and intercultural spaces, 1957-1958.”, CALLIOPE International Conference, University of Helsinki (10.05.2021)
  • “Réclamation du scandale à soi et victimisation comme moyens de silenciation. Le rôle du révisionnisme (colonial) dans la perception des soldats colonisés français par la population allemande à la sortie de la 2nde Guerre Mondiale.”, XXVIIIe Colloque International Interdisciplinaire de l’AÉDDHUM, University of Montréal (30.03.2021)
  • “Representing France in occupied Germany - the paradoxical situation of French colonial soldiers”, Balzan Summer Seminar „Memory in the city“, Exzellenzcluster “Kulturelle Grundlagen der Integration”, Universität Konstanz (24.08.2019)