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Atilla Saadaoui

Doktorand

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Historisches Seminar
Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas
79085 Freiburg im Breisgau

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Wissenschaftlicher Werdegang

seit 2025 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Neuere Geschichte Westeuropas an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Jörn Leonhard
2025
Kollegiat der a.r.t.e.s. Graduate School an der Universität zu Köln
2025 Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Universität zu Köln, Prof. Dr. Ute Planert
2022-2025 Tutor für die Einführungsvorlesung Neuere und Neueste Geschichte an der Universität zu Köln
2022-2024 Wissenschaftliche Hilfskraft mit Bachelorabschluss am Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Universität zu Köln, Prof. Dr. Ute Planert
2021-2024 Master of Arts Neuere Geschichte, Universität zu Köln
2017-2021 Bachelor of Arts Geschichte und Soziologie, Universität Münster

Stipendien

2023-2025 Stipendiat des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds
2021 Preisträger der Stiftung Weimarer Dreieck bei der Ausschreibung „Napoleon und das heutige Europa“

Promotionsprojekt

Der Hochstapler als Sozialfigur. Schwindel, Täuschung und Betrug als soziokulturelles Phänomen zur Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik (1870–1933)

Hochstaplerinnen und Hochstapler spiegeln soziale Ordnungen wider und entlarven deren Schwachstellen. Indem sie sich den jeweils geltenden gesellschaftlichen Erwartungen und Prestigezuschreibungen anpassen, machen sie Brüche und Unsicherheiten sichtbar – oder führen diese sogar selbst herbei. Dabei nutzen sie zeitspezifische soziokulturelle Einfallstore, die sich in gesellschaftlichen Transformationsprozessen vermehrt auftun. Die Erosionen zwischen dem bürgerlichen Zeitalter und dem „Zeitalter der Extreme“ führten solche Einfallstore in besonderem, vorher nicht dagewesenem Umfang herbei. Schließlich monierten schon die Zeitgenossen, dass es sich bei betrügerischer Hochstapelei im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert um ein ubiquitär grassierendes Phänomen handelte. Das Forschungsprojekt spürt diesen Dynamiken unter (west-)europäisch vergleichender Perspektive und mit besonderem Fokus auf die Metropolen Berlin, Paris, London und Wien nach. Neben den Gründen, Spielarten und Mustern der hochstaplerischen Konjunktur im Untersuchungszeitraum rücken dabei auch die sicherheitspolitischen Reaktionen auf das Problem der Hochstapelei sowie vor allem die Entwicklung des Hochstaplers hin zur politischen Deutungsfigur in den Fokus. Durch die Verbindung von Ansätzen der politischen Kulturgeschichte, der Medien- und der Sozialgeschichte wirft das Projekt einen neuen Blick auf Hochstapelei als Spiegel struktureller gesellschaftlicher Umbrüche.

Publikationen

  • „Mit dem hochverdampten Laster der Hexerey behafft“. Das Kinderhexen-Gutachten des Thomas Metzger, in: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins „Schau-ins-Land“ 143 (2024), S. 65–82.

Tagungsberichte

Vorträge

  • „Ein Komplott der Hohenzollern gegen die Republik“? Der Hochstapler Karl Hartung im Köln der Weimarer Republik, Kölner Vorträge zur Neueren und Neuesten Geschichte, Universität zu Köln, 3. Dezember 2024, online im LISA-Wissenschaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/koelner_vortraege_saadaoui

  • „mit dem hochverdampten Laster der Hexerey behafft“: Der Prozess einer Freiburger Kinderhexe, Breisgau-Geschichtsverein Schauinsland, Freiburg, 1. Juli 2024.